Silbermann-Orgel Tiefenau
Die Orgel stammt aus der Werkstatt Gottfried Silbermanns. Leider sind keine Schriftstücke über Auftrag, Abnahme und Weihe erhalten. Doch 1730 ist das Instrument in folgendem Gedicht erwähnt: "Was Du in Reichenbach und Rochlitz hast erwiesen/ in Püchau, Tieffenau, Lobus und Öderan und wie auch Deine Kunst in Glauchau wird gepriesen/ das zeigt Dein schönes Werk, Geschickter Silbermann! "
Bemerkenswert ist die Anordnung der Orgel in der Ecke der Empore links neben dem Altar. Um die Symmetrie zu wahren wurde gegenüber ein zweiter "stummer" Prospekt aufgestellt, genauso mit wertvollen Zinnpfeifen ausgestattet wie der "richtige". Diese Anordnung ist zumindest im deutschsprachigen Raum einmalig. Die Orgel in Tiefenau ist ein Positiv, d.h. sie besitzt kein Pedal. Trotzdem kann sie einen erstaunlich vollen Klang erzeugen. Das bewirkt die vielfältige Registerauswahl Silbermanns. Die 9 Register beinhalten sozusagen von jeder Klangfarbe etwas. 1945 wurde die Orgel verwüstet und ausgeplündert. In den Jahren 1996/97 wurde die Orgel von der Dresdner Orgelbauwerkstatt Kristian Wegscheider anhand einiger geretteter Pfeifen rekonstruiert und restauriert. Heute erklingt sie wieder in Gottesdiensten und bei Konzerten während der Sommermonate.
Die Restaurierungsarbeiten an Bauwerk und Orgel konnten dank der großzügigen Unterstützung der Hildegard-Seyffert-Stiftung verwirklicht werden. Sie ist die erste private Stiftung in der Deutschen Stiftung für Denkmalpflege, die in Sachsen wirksam wurde.
Gern vermitteln wir Führungen und Konzertbesuche in der Schlosskapelle Tiefenau. Die Vereinigte Kirchgemeinde ist über das Pfarramt in Streumen zu erreichen.
Kontakt unter 035265-56306
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlosskapelle_Tiefenau