Pfarrkirche „Sankt Martin“ (Wosadna cyrkej „Swjateho Měrćina“)
Pfarrkirche „Sankt Martin“ (Wosadna cyrkej „Swjateho Měrćina“)Auf der Anhöhe am Ausgang von Nebelschütz wurde in den Jahren 1741 bis 1743 auf Granitfelsen eine neue Kirche nach Bauunterlagen des berühmten Baumeisters der Dresdner Hofkirche, dem italienischen Architekten Gaetano Chiaveri, gebaut. Der Bau der Kirche war notwendig geworden, weil ein hölzernes Kirchlein auf dem Friedhof inmitten des Dorfes 1739 bei einem Großbrand vollständig vernichtet wurde. Zur Kirchgemeinde gehörten anfangs nur Nebelschütz und Wendischbaselitz. Im Jahr 1765 kam noch der Ort Piskowitz dazu. Die Kirchgemeinde ist bis zum heutigen Tag nicht verändert worden.
Innenausstattung:
Hochaltar aus Holz (Barock 16 m hoch, 5,5 m breit). Altarbild Marie Himmelfahrt, darüber das Bild des hl. Martin (Patron der Kirche), an beiden Seiten des Marienbildes befinden sich eine Statue der hl. Katharina und hl. Margareta. Der Altartisch ist aus Holz. In der Kirche hängt noch ein Bild des hl. Martin, wie er dem Bettler einen Teil seines Mantels gibt. Dieses Bild ist ein Geschenk der Gräfin Mathilde aus dem Königshaus zu Dresden. Die Kanzel mit den vier Evangelisten ist ebenfalls Barock. Noch drei Kostbarkeiten besitzt die Kirche von Nebelschütz. Seit 1739 eine Monstranz aus dem Jahre 1686, ein Reliquiar des hl. Martin und ein Religuiar mit einem echten Kreuzpartikel aus dem 17. Jahrhundert. In der Nebelschützer Kirche standen zwei Rokokoaltäre. Der eine Altar war eine in Eiche geschnitzte Rokokoarbeit als St. Marienaltear, durch Pfarrer Kubasch aus einer Kirche bei Aachen gekauft. An der Kanzel stand der Marienalter, ebenfalls in Rokoko, ein Marienbild - die hl. Jungfrau auf den Wolken kniend, über ihr Christus mit dem Kreuz und Gott Vater mit der Weltkugel und Zepter, Maria die Krone aufs Haupt setzend.
Glocken:
Die neu erbaute Kirche von Nebelschütz hatte 2 Glocken. 1917 musste eine Glocke zum Verschrotten abgegeben werden. 1923 bekam die Kirche drei neue Glocken: Marien-, Martins- und Josefsglocke. Im 2. Weltkrieg wurden alle 3 Glocken verschrottet. Darauf folgte die Neuanschaffung von vier neuen Glocken aus Apolda unter Pfarrer Handrick. Die Weihe war 1964 unter Pfarrer Horen durch Prälat Andritzky unter Martins-, Maria-, Josef- und Cäciliaglockengeläut.
Die jetzige Barockkirche, die dem Heiligen Martin geweiht ist, hat in den 250 Jahren des Bestehens einige Renovierungen erhalten. Dank der „Fehlplanung“ einer Kriegsmacht ist sie auch am Ende des 2. Weltkrieges vor der Vernichtung verschont geblieben. Eine umfassende Innen- und Außensanierung erfolgte im Jahre 1993 durch Pfarrer Michael Bresan. Das Dach wurde neu eingedeckt und der kleine baufällige Turm völlig erneuert. Die Spitze des großen Turmes krönt eine neue vergoldete Kugel mit der Wetterfahne. Der barocke Hochaltar, eine besondere Schönheit in unserem Lande, und auch die Kanzel mit den vier Evangelisten wurden restauriert und neu vergoldet. Schon von Weitem leuchtet die Kirche in den bekannten Zisterzienser Farben, in leuchtenden Rot- und Weißtönen. Die Kirche St. Martin wird nun für viele Jahre manchen Besucher zum Gottesdienst oder nur zur Besichtigung laden.
Katholisches Pfarramt „Sankt Martin“
Telefon: 03578-302005
Pfarrer Benno Jakubasch